Wir leben in Symbiose mit tausenden von Bakterien.
Bis zu sieben Kilogramm unseres Körpergewichtes verdanken wir den Mikroorganismen, die darin leben. Sie beeinflussen sowohl unser physisches als auch unser psychisches Wohlbefinden.
Ohne Bakterien kann keine vollständige Nährstoffaufnahme aus dem Essen stattfinden.
Die Zusammensetzung unserer Darmflora hängt in entscheidendem Maße von unseren Essgewohnheiten ab.
Untersuchungen zeigen, dass sich die Darmflora im Laufe der Zeit im Magen-Darm-Trakt kontinuierlich verändert.
Durch falsches Essen und Kauen kann die Harmonie zwischen nützlichen und krankheitserregenden Bakterien im Körper erheblich gestört werden.
Da will ich kurz erzählen wie es mir ergangen ist, als ich meine Nahrung unvorbereitet und plötzlich auf vegetarisch umstellte.
Ich praktizierte schon seit einiger Zeit Kundalini -Yoga (nach Yogi Bhajan) bei einer sensiblen, kompetenten und liebevollen Yogalehrerin, die mir empfohlen hatte auf Fleischkonsum definitiv zu verzichten und mich vegetarisch zu ernähren, um Veränderungen im Körpergefühl leichter nachspüren zu können. Die Entscheidung damit zu beginnen habe ich aber immer auf „morgen“ verschoben. Nur ihren Rat mich auch als Yogalehrerin weiterzubilden, den habe ich sofort beherzigt.
Einige Wochenendseminare für diese Weiterbildung fanden in einem idyllisch- gelegenen Seminarhaus neben München statt, das exklusiv vegetarische Kost anbot. Wir kamen am Freitag nachmittag an, aßen gemeinsam zu Abend und blieben bis Sonntag Nachmittag dort.
Am Samstagmorgen begann sich mein Magen zu melden. Anfangs mit Drücken, einem Gluckern, dann ein Rumoren gefolgt von heftigem Durchfall.
Mein Wohlbefinden war beeinträchtigt, so dass ich die angenehme Atmosphäre im naturnahen Wochenendhaus nicht genießen konnte, sondern diese eher als belastend empfand. Schmerzen und Blähungen deuteten darauf hin, dass mein Körper auf eine kurzfristige Essensumstellung nicht vorbereitet war!
Der Arzt, den ich danach aufsuchte veranlasste eine Menge Untersuchungen. Ich war aber verunsichert, weil sich die Befunde im Normbereich befanden.
Nach eingehenden Recherchen bin ich zur Schlussfolgerung gelangt, dass meiner Darmflora jene Bakterien fehlten, die auf Verarbeitung von Vollwertkost spezialisiert waren. Denn in meinem Inneren hatte es so richtig gegärt, die vorhandenen Bakterien hatten Unmengen von Gasen produziert.
Bestimmt hatte ich zu viel auf einmal vom ballaststoffreichen Brot gegessen!
Sicher hatte ich auch nicht jeden Bissen genügend gekaut, um ihn reichlich mit Speichel zu vermengen. Die Speichelenzyme sind wichtige und unverzichtbare Helfer für die Verdauung, da sie schon in der Mundhöhle die Zuckerbestandteile aus dem Vollkornbrot verarbeiten, so dass der Magen-Darmtrakt entlastet wird.
Über ähnliche Erfahrungen berichteten auch manche meiner Patienten, die unvorbereitet ihr Essen umgestellt hatten.
Vor einer Essensumstellung ist es nicht nur angebracht sondern auch zwingend notwendig die Aufmerksamkeit auf die Nahrungszerkleinerung zu fokussieren.
Dafür sind folgende Fragen entscheidend:
– Wie findet in Deiner Mundhöhle die Nahrungszerkleinerung statt?
– Sind Deine Mundorgane auf das Kauen exclusiv – vegetarischer Nahrung vorbereitet?
– Ist Dein Kaumuster physiologisch?
– Kaust Du auf einer Art und Weise, dass Du Dich in den Rhythmus der Natur einreihst?
Der Besuch eines Kaukurses oder einer Kaugruppe hilft Dir bestimmt, reibungslos die Essensumstellung zu meistern.